Credits @Meri Disoski
Im Juli 2025 durfte ich als Teil der deutschen Delegation an dem diesjährigen High-Level Political Forum (HLPF) der United Nations (UN) in New York teilnehmen. Über zwei Wochen lang kamen über 6.000 Teilnehmende aus der ganzen Welt unter dem Dach der UN zusammen, um über die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zu beraten. Im Fokus des HLPF25 standen unter anderem die SDGs 3 (Gesundheit und Wohlbefinden) und 5 (Geschlechtergerechtigkeit). In der parlamentarischen Debatte der Interparlamentarischen Union sprach ich über die enge Verbindung dieser beiden Nachhaltigkeitsziele.
Wenn es im derzeitigen Tempo weitergeht, wird es noch 123 Jahre dauern, bis weltweit Geschlechtergleichstellung erreicht wird. Aktuell gibt es kein Land, in dem Geschlechtergleichstellung vollständig erreicht ist.
Es ist dringend notwendig, den Gender Health Gap zu schließen und den Zugang zu reproduktiver Gesundheitsversorgung weltweit zu verbessern. Der Fortschritt war bisher schmerzhaft langsam, glich einer Schnecke, die nun sogar droht rückwärtszulaufen – und das schnell. Rund ein Viertel aller Staaten untergräbt derzeit sein eigenes Versprechen, Gleichstellung, Rechte und Schutz für Frauen und Mädchen zu gewährleisten. Das dürfen wir nicht zulassen.
Die USA beteiligte sich hauptsächlich mit kritischen Positionen zu Klimaschutz und Frauenrechten an der Verhandlung. Trotz intensiver Bemühungen kam es zu keiner Einigung bezüglich der abschließenden Ministererklärung: Die USA stimmten am Ende gegen die Erklärung. Ihre Begründung: Ablehnung des angeblich „klima- und genderideologischen“ Tenors der Erklärung.
Andere Länder gaben sogenannte „interpretative Erklärungen“ ab: Sie stimmten zu, um zu einer gemeinsamen Erklärung zu kommen, lehnten jedoch die Begriffe „reproductive rights“ und „intersectional discrimination“ als Termini ab.
Aus diesem Grund plädiere ich mit Nachdruck: Push back the pushbacks!
Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Staates – aber nur gemeinsam können wir die SDGs erreichen. Wohlhabende Staaten des Nordens müssen mehr leisten – weil sie die Ressourcen haben und weil ihr CO2-Fißabdurck verhältnismäßig größer ist. Die Agenda 2030 ist kein bloßer Plan, sie ist ein verpflichtender globaler Auftrag.
Einen genaueren Einblick zu den ausgehandelten Debatten und Forderungen gebe ich euch in diesem Artikel, den ich für das Global Health Hub Germany geschrieben habe: