Wie jede*r von uns die eigene Gesundheit, Krankheit und Lebensplanung erlebt, hängt maßgeb-lich mit unserem Geschlecht zusammen: mit Geschlechterrollen, sozialen Erwartungen und kör-perlichen Eigenschaften. Deshalb erfordert eine gerechte Gesundheitsversorgung Gendersensi-bilität. Noch fehlt im deutschen Gesundheitssystem aber der Blick auf das Geschlecht und die Gesundheitsversorgung wird vielen von uns nicht gerecht. Wenn Herzinfarkte bei Frauen öfter nicht erkannt und behandelt werden, wenn die Geburtshilfe schon lange Frauen und Kinder nicht gut genug unterstützt, ist das kein Zufall, sondern hat System. Solange hauptsächlich Männer im Gesundheitssystem entscheiden und der männliche Körper in der Gesundheitsfor-schung, -lehre und -versorgung als Norm gilt, kommen Frauen zu kurz. Ihre Erfahrungen, Be-dürfnisse, Stimmen, Expertise und Entscheidungskompetenzen werden systematisch ausgeblen-det.
In der Forschung und der Ausbildung, in der Pflege und Gesundheitsversorgung, in den Ent-scheidungspositionen im Gesundheitssystem – in allen diesen Bereichen brauchen wir trans-formativen Wandel, damit Frauen den Gleichheitsgrundsatz in Artikel 3 des Grundgesetzes „am eigenen Körper“ erleben.
Welche Forderungen muß eine feministische Gesundheitspolitik also nach vorne stellen? Diskutieren Sie mit uns, am Dienstag, den