Endlich ist sie da – die ELSA-Studie wurde veröffentlicht. Und was sie zeigt, ist dramatisch: Die Versorgungslage für ungewollt Schwangere in Deutschland ist katastrophal. Vier von fünf Frauen stoßen auf mindestens eine Barriere, jede dritte sogar auf drei oder mehr. So geht das nicht weiter. Der Zugang zu einem medizinisch sicheren Schwangerschaftsabbruch ist Gesundheitsversorgung und muss gewährleisten sein.

Monatelang hat das Bundesgesundheitsministerium die Veröffentlichung der Ergebnisse der ELSA-Studie hinausgezögert – obwohl es sich um eine der umfangreichsten und teuersten Studien des Gesundheitsministeriums der letzten Jahre handelt. In einer Zeit, in der zu Recht intensiv über § 218 diskutiert wird, ist das ein Unding.

Aber jetzt sind die Daten da – und sie sprechen eine klare Sprache: Wir müssen handeln. Und zwar jetzt. Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland hochgradig stigmatisiert – mit gravierenden Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden der betroffenen Frauen. Zudem gibt es starke regionale Unterschiede: In schlecht versorgten Regionen (vor allem im ländlichen Raum) berichten Frauen von enormem Zeitdruck, organisatorischen Hürden und einem kaum zu bewältigenden bürokratischen Aufwand. Die große Mehrheit der befragten Gynäkolog*innen – wünschen sich, dass Schwangerschaftsabbrüche endlich in die ärztliche Weiterbildung integriert werden.

Die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen ist überfällig. Sie würde nicht nur die Stigmatisierung beenden – sie würde auch die Versorgung verbessern. Ärzt*innen könnten besser ausgebildet werden, die Kostenübernahme durch die Krankenkassen würde erleichtert, und ungewollt Schwangere müssten nicht mehr um ihre Würde, Unterstützung und medizinische Versorgung kämpfen.

Die ELSA-Studie ist kein Debattenbeitrag – sie ist ein Handlungsauftrag. An uns alle.

Unsere Botschaft an die Bundesregierung ist klar: Jetzt ist die Zeit, entschlossen zu handeln. Wir brauchen mehr gesellschaftliche Akzeptanz, eine fachlich fundierte Diskussion und vor allem konkrete politische Schritte. Die demokratischen Fraktionen im Bundestag müssen jetzt gemeinsam eine Lösung für die Entkriminalisierung erarbeiten – konstruktiv, sachlich und mit Blick auf die Lebensrealität der Frauen.

Für mich steht fest: Reproduktive Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht. Und das muss endlich auch gesetzlich so verankert werden.

 

Einladung zum ersten Grünen Salon nach der Sommerpause!

Bei einem lockeren Beisammensein möchte ich mit euch ins Gespräch kommen und eure Fragen beantworten. Diesmal werde ich euch einen persönlichen Einblick in meine aktuelle Arbeit im Bundestag geben. Wie sieht unsere Arbeit als Opposition aus und an welchen konkreten Themen möchten wir Grünen und ich persönlich in der laufenden Legislaturperiode arbeiten. Wie schaue ich auf die derzeitige Regierung? Und was sind eure Perspektiven, Anliegen und Wünsche? Darum soll es am schon am 2. September gehen. Anmeldungen sind nicht notwendig.

Ich freue mich auf euch!

Wann: 2. September um 19 Uhr / Wo: Noon, Goetheplatz 1 – 3 // Innenhof