Der Weltgesundheitstag der WHO steht dieses Jahr unter dem Motto: Gesunde Anfänge – hoffnungsvolle Zukunft.
Er leitet damit eine einjährige Kampagne ein, mit dem Ziel weltweit die Mütter- und Säuglingssterblichkeit zu senken. Fast alle zwei Minuten stirbt weltweit eine Frau durch Schwangerschaftskomplikationen oder bei der Geburt.
Gute Bedingungen für eine sichere Schwangerschaft, Geburt und die ersten Lebensmonate sind zentral. Denn auf den Anfang kommt es an. Dabei geht es auch um die seelische Gesundheit. Ich hatte die Gelegenheit, mich letzte Woche in Berlin mit Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, dem Generaldirektor der WHO, auszutauschen. Er brachte es auf den Punkt: „Mental health is key.“

Das gilt auch für die Gesundheit rund um die Geburt. Allein in Deutschland ist etwa jede 10. Frau nach der Geburt von einer postpartalen Depression betroffen. Häufig wird diese schwere Erkrankung übersehen und es stehen keine psychotherapeutischen Angebote und Alltagshilfen zur Verfügung. Das Stereotyp der „guten Mutter“, die nichts als Glück empfinden darf, sobald sie ihr Baby in den Armen hält, führt zu einer Stigmatisierung und damit mangelndem Erkennen von postpartalen Depressionen.
Das muss sich ändern.

Der WELTgesundheitstag weist uns auch darauf hin, dass Gesundheit nicht an Ländergrenzen halt macht.
Zum Lebenszeitrisiko eines Todes im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt rechnet die WHO auch unsichere Abtreibungsmethoden. Zugang zu Verhütungsmitteln, sichere Schwangerschaftsabbrüche und eine Nachsorge soll allen zur Verfügung stehen. Auch deswegen hat Trump der WHO Mittel entzogen.
Globale Gesundheit ist entscheidend für Sicherheit, Wirtschaftswachstum und die Rolle Deutschlands in der Welt, insbesondere nach den verheerenden Entwicklungen in den USA und der Streichung von Geldern für die WHO und Entwicklungszusammenarbeit.

Gerade jetzt, wenn die Trump-Administration auch deutsche Firmen auffordert, ihre Programme für Inklusion, Frauenförderung und LGBTIQ-Rechte einzustellen, ist es entscheidend dagegenzuhalten. Die Arbeit der WHO ist wichtiger denn je.